Suche Home Einstellungen Anmelden Hilfe  

Ausgangssituation und Ziele einer Funkvernetzung (WLAN)
an der Universität Potsdam
 

Andreas Schwill
Institut für Informatik


 
 

1 Ausgangssituation

Die Universität Potsdam ist über mehrere inner- und außerstädtische Standorte verteilt und zum Teil in historischen Gebäuden untergebracht. Die interne Netzwerkinfrastruktur und die Anbindung nach außen kann - wo vorhanden - insgesamt als gut bezeichnet werden. Große Bereiche der Universität, vor allem Veranstaltungs- und Sozialräume, sind jedoch noch unversorgt (s. Abschnitt 2).

Die angemessene und effiziente Nutzung der vorhandenen Rechner- und Netzwerkinfrastruktur wird zudem erheblich behindert

Hinzu kommt die intensivere Nutzung der vorhandenen Rechnerkapazität durch die Multimedia-Anstrengungen der Universität und die Verlagerung von mehr und mehr Studienanteilen auf das Netz.

Daneben bestehen zur Zeit folgende weitere konkrete Engpässe:

Die Universität hat in der Vergangenheit eine Reihe von Investitionen in den Multimedia-Bereich getätigt (u.a. leistungsfähiger Multimedia-Server, Softwaresystem für Online-Learnin, zahlreiche Projekte zur multimedialen Lehre), und sie ist mit einer Reihe von eigenen Anträgen im Bereich der Multimedia-Initiative des BMBF-Förderprogramms "Neuen Medien in der Hochschullehre" beteiligt. Daneben bestehen weitere Beteiligungen von Universitätsmitgliedern an Multimedia-Anträgen anderer Universitäten.

Aus der beschriebenen Netzinfrastruktur, ihren Mängeln und Engpässen und den dargelegten Aktivitäten der Universität im Bereich Neuer Medien begründete sich der Antrag auf Einrichtung eines Funknetzes.

2 Vorhandene und geplante Netzinfrastruktur

Die Netzinfrastruktur wird durch die Zentrale Einrichtung für Information und Kommunikation (ZEIK) der Universität administriert. Sie ist für die Bereitstellung aller Informations- und Kommunikationsdienstleistungen der Universität an den Standorten zuständig.

Die Universität Potsdam verfügt über eine Anbindung an das Internet über das GWIN mit einer Anschlussqualität von 34MBit/. Das Campusnetz besteht aus einem 155/622MBit/s ATM-Backbone.

Die vorhandene gute bis sehr gute leitungsgebundene Netzinfrastruktur bietet für Studierende und Lehrende kaum Möglichkeiten, ihre Rechentechnik außerhalb der versorgten Bereiche flexibel einzubinden.

Etwa die Hälfte aller Hörsäle ist nicht an das Campusnetz angeschlossen. Die verbleibenden 50% sind entweder nur mit ein bis drei Netzwerkanschlüssen (zentral auf dem Podium) versorgt oder noch über Koaxialkabel angeschlossen. Eine Anschlußmöglichkeit für die Hörer ist in keinem Hörsaal gegeben.

Ähnliches gilt für die Seminarräume: Diese Räume sind zwar zu etwa 70% vernetzt, aber auch dort ist keine Anschlußmöglichkeit für Teilnehmer gegeben, da nur zentrale Punkte in den Räumen mit Netzwerkanschlüssen versorgt sind.

Ferner werden Netzanschlüsse - um Mißbrauch auszuschließen - in offenen Lehrveranstaltungsräumen nur fallweise freigeschaltet, so daß eine spontane und unkomplizierte Nutzung von Netzdiensten in Lehrveranstaltungen nicht gegeben ist.

Die Büroräume sind zu ca. 95% versorgt, ausgenommen einige Gebäude an den Standorten Park Babelsberg und Golm.

Die Aufenthalts- und Sozialräume (Mensen und Cafeterias) sind von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht vernetzt. Hier besteht ein besonderes Flächenpotential für eine effektive studentische Nutzung von Netzdiensten außerhalb von Veranstaltungen.

Das beantragte Funknetz gestattet an den vorgesehenen Standorten eine flächendeckende Versorgung und verbindet die vorhandene Infrastruktur mit den mobilen Ressourcen.

Der Anschluss der AccessPoints ist an vorhandene Leitungskapazitäten ohne umfangreiche zusätzliche Baumaßnahmen gegeben. Nach jetzigen Abschätzungen können mit der beantragten Lösung mindestens 250 Nutzer zeitgleich mit Netzleistungen versorgt werden, wie sie gegenwärtig in den Computerpools üblich sind.

Im Rahmen dieses Demonstrationsprojektes für Funkvernetzungen wirken die Multimedia-Arbeitsgruppe der Universität Potsdam, die ZEIK und das Institut für Informatik aktiv bei der Installation, dem Betrieb und der Evaluation mit.

3 Erwartete Effekte auf Lehre und Studium

Die in Abschnitt 1 geschilderten Rahmenbedingungen und Engpässe können zum Teil durch eine weitere Verlagerung von Veranstaltungsteilen in das Internet bei gleichzeitiger Erleichterung des Zugangs unabhängig von Zeit und Ort abgemildert werden. Das beantragte Funknetz schafft die Voraussetzungen hierfür und beschleunigt die Aktivitäten der Universität im Bereich der multimedialen Lehre unter Verwendung des Online-Learningsystems. Dabei ist insbesondere die vorhandene Rechnerausstattung der Studierenden sinnvoll einzubinden. Eigenen Schätzungen zufolge haben etwa 30% der Informatikstudenten Zugang zu einem Notebook; unter den Lehramtsstudierenden im Erweiterungsstudium sind es etwa 70%.

Die Lehrenden verfügen entweder bereits über eigene Notebooks oder können fallweise Zugang über zentral vom Audiovisuellen Medienzentrum (AVZ) der Universität im Ausleihverfahren bereitgestellte Notebooks erhalten.

Die positiven Effekte im einzelnen:

Eine detaillierte Übersicht über die geplanten Einzelmaßnahmen von Nutzern des Funknetzes kann unter

http://didaktik.cs.uni-potsdam.de/HyFISCH/Produzieren/MultimediaAG/WLAN/Einsatzszenarien.htm

abgerufen werden.

4 Ausbauplanung

Das WLAN soll im Laufe des Jahres 2001 auf zweierlei Weise weiter ausgebaut werden.

Derzeit besteht technische Versorgung für eine maximale Zahl von 400 Nutzern. Bei weiter steigenden Nutzerzahlen ist eine Ergänzung des WLAN, in erster Linie durch Funknetzkarten, für weitere Nutzer erforderlich.

Mittelfristig ist darüber hinaus zur Erweiterung der Kapazität und zur Erschließung unversorgter Flächen eine Ergänzung um weitere Basisfunkstationen erforderlich.

Das WLAN-System wird ferner ergänzt durch ein Notebook-Beschaffungsprogramm, das im SS2001 anläuft, und Lehrenden und Studierenden kostengünstig zu einem mobilen Netzzugang mittels Laptop-Computer verhilft.

Benutzer: Gast • Besitzer: schwill • Zuletzt geändert am: