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Geschichte



Das Niederrad

Es wurde zum Fahrrad ein Übersetzungsgetriebe auf das verkleinerte Vorderrad zugefügt. Als ob ein Knoten geplatzt sei, entwickelte sich das Fahrrad mit rasanter Geschwindigkeit weiter. Als Nächstes wird 1885 die Kraft per Kette auf das Hinterrad übertragen. Von den verschiedenen Konstruktionen jener Zeit erlangte der Rover (engl. "Wanderer") die größte Bekanntheit. Gebaut hatte ihn John Kemp Starley, ein Neffe des Hochrad-Konstrukteurs James Starley. Der Rover gilt als Vorläufer unseres modernen Fahrrads. Obwohl diesen in der Form verblüffend ähnlich, war eine Fahrt immer noch harte Knochenarbeit.

Der schlechte Zustand der Straßen ließ Hersteller sogar schon Federungen in ihre Fahrräder einbauen. Der Luftreifen war zwar 1845 schon von Robert William Thomson patentiert worden, mußte jedoch 1888 vom irischen Tierarztes John Boyd Dunlop erneut erfunden werden, um sich in der Fahrradindustrie durchzusetzen. Dunlop war bei der Entwicklung des luftgefüllte Reifen aus Kautschuk von der Elastizität von Schweinedärmen inspiriert worden. Mehrere Erfinder (u.a. der Franzose Edouard Etienne Michelin) variierten die Idee des Luftreifens und vereinfachten vor allem den Reifenwechsel. Nach einer kurzen Zeit des Experimentierens mit verschiedenen Rahmenformen bildete sich zu Beginn der 90er Jahre ein Rad heraus, dem das Standard-Herrenrades von noch verblüffend ähnlich ist: Der Rahmen ist der charakteristische Diamantrahmen (diamond, engl. "Raute") aus geraden Rohren, die Räder gleicher Größe sind luftbereift und der Antrieb erfolgt über eine Kette auf das Hinterrad. Die Freilaufnabe war schon 1869 erfunden worden, konnte sich aber erst um 1900 durchsetzen. Oft wurde sie mit einer Rücktrittbremse kombiniert, wie die bekannte Torpedo-Freilaufnabe mit Rücktrittbremse von Ernst Sachs aus Schweinfurt.


Opel-Siegerrad

1925 Mit diesem ZR III-Rad gewann am 2. August 1925 Peter Rösen aus Köln die 1040 km lange Fernfahrt Zürich-Berlin in 36 h 36 min 57 s. Er fuhr einen Schnitt von 28,4 km/h bei einer Tretfrequenz von 80 min-1. Erst als Niederrad wurde das Zweirad populär. Es entstanden Sonderbauarten für Paare, Damen, Rennfahrer und Soldaten,

während die einst weitverbreiteten Muskelkraftwagen und Dreiräder nur als Kinderfahrzeuge überlebten. Die Fahrradtechnik befruchtete den gesamten Fahrzeugbau. Leichte Stahlrohre für den Rahmenbau, kugelgelagerte Räder mit Luftreifen und Speichen aus Draht wurden erstmals am Fahrrad erprobt. Mehr als die Kutsche wurde es zum Wegbereiter des Automobils.


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