Schnelle Programme
sind das Ziel
Trainingslehrgang zur Vorbereitung der Internationalen
Schülerolympiade
Neun junge Leute um die 18 kamen vom Frühstück und schlenderten
gelassen in den Computerraum des Institutes für Informatik. Von Unruhe,
Aufgeregtheit oder Anspannung fast keine Spur. Die Jugendlichen, alle Endrundenteilnehmer
des Bundeswettbewerbs für Informatik, weilten Mitte April für
vier Tage an der Uni Potsdam, um sich für die Internationale Schülerolympiade
in Informatik (IOI) 2002 im koreanischen Yong-In zu qualifizieren.
Kurze Fachsimpelei, bevor es mit dem Lösen der Klausuraufgaben
ernst wird: Melanie Schmidt
und Stephan Denkl.
Foto: Fritze |
In Potsdam absolvierten sie den zweiten von insgesamt vier Trainingslehrgängen.
Bei Fachvorträgen konnten die Jugendlichen aktuelle Forschungen in
der Informatik kennen lernen. Auf dem Tagungsprogramm standen aber vor
allem mehrstündige Klausuren. Bei der Lösung der Aufgaben mussten
die Teilnehmer zeigen, wie gut sie ihre Informatikkenntnisse unter Zeitdruck
in lauffähige Programme umsetzen können. Um die Aufgaben erfolgreich
bewältigen zu können, sei ein enormes Hintergrundwissen, insbesondere
über algorithmische Ansätze nötig, das so manchen Informatik-Studierenden
überfordern würde, ist sich Marco Thomas aus dem Institut für
Informatik der Uni sicher. Dieses Wissen würden sich die Schüler
nur durch intensives Literaturstudium und Üben aneignen können.
Ohne eigenen Antrieb gehe gar nichts, denn einige der Teilnehmer hätten
nicht einmal Informatik-Unterricht in der Schule.
Die neun Jugendlichen kamen aus ganz Deutschland und üben intensiv
in ihrer Freizeit, befassen sich aber durchaus nicht Tag und Nacht nur
mit Informatik, wie man vermuten könnte. Noch immer scheinen sich
Mädchen für Informatik seltener zu interessieren. Bei Melanie
Schmidt aus Dortmund ist das anders. Sie besucht die 12. Klasse und ist
es gewöhnt, als einziges Mädchen unter vielen Jungen am Computer
zu sitzen. „Informatik ist für mich neben anderen Interessen eine
zusätzliche Herausforderung", sagt die Schülerin. Sie verkauft
aber auch im Schulkiosk und singt im Chor. Das Interesse für Informatik
ergab sich bei ihr eher zufällig in der 7. Klasse. Genau wie Melanie
geht Stephan Denkl in die 12. Klasse. Der aus München Stammende verbringt
in Vorbereitung auf Wettkämpfe etwa fünf bis sechs Stunden in
der Woche mit dem Training. Sonst hat er Interessen wie alle Jugendlichen
seines Alters. „Vielleicht studiere ich Informatik oder Mathematik, aber
genau weiß ich es noch nicht."
Nach den vier Trainingslehrgängen wird feststehen, wer im August
nach Korea reist und zur vierköpfigen Mannschaft gehört.
be
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[Letzte Aktualisierung 05.05.2002
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