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§ 1 Geltungsbereich
Diese Studienordnung regelt gemäß § 16 des Brandenburgischen Hochschulgesetzes (BbgHG) vom 20. Juni 1991 (GVBl. S. 156), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20. Mai 1999 (GVBl. I S. 130), Ziel, Inhalt und Durchführung des Aufbaustudienganges "Informatik für Biowissenschaftler" am Institut für Informatik der Universität Potsdam.
§ 2 Studienziele
Über die Mindestanforderungen des Grundlagenstudiums in Informatik und Mathematik sollen die Studierenden vertiefte Kenntnisse in einzelnen Bereichen der Informatik und Bioinformatik erwerben. Das Studium eines Vertiefungsfachs und der entsprechende Freiraum für weitere Fächer geben den Studierenden die Möglichkeit, ihr Studium den entsprechenden beruflichen Erfordernissen und Neigungen anzupassen.
§ 3 Zulassungsvoraussetzungen
(1) Der Aufbaustudiengang ist für Hoch- und Fachhochschulabsolventen der Studienrichtungen Biologie, Biochemie, Chemie, Ernährungswissenschaften oder verwandter Fachrichtungen konzipiert. Über die Zulassung entscheidet der Prüfungsausschuss des Instituts für Informatik.
(2) Die Teilnehmer werden an der Universität Potsdam immatrikuliert, sie erhalten damit alle studentischen Rechte und Pflichten.
(3) Weiterbildungsstudien sind nach der "Satzung zur Erhebung von Gebühren für die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen der Universität Potsdam" vom 09.07.1998 gebührenpflichtig.
§ 4 Studienzeit und Studienumfang
Das Curriculum hat einen Gesamtumfang von 40 SWS und erstreckt sich über 2 Jahre. Das Studium ist berufsbegleitend und an der Semesteraufteilung der Universität orientiert. Der Regelstudienplan ist aus der Tabelle 1 im Anhang zu entnehmen.
§ 5 Studienfachberatung
(1) In der obligatorischen Studienberatung vor Aufnahme des Studiums werden Struktur, Ablauf und Anforderungen des Studiums erläutert.
(2) Bei der Gestaltung bzw. im Verlauf des Studiums sollen die Studierenden intensiv von der Studienberatung Gebrauch machen. Dies trifft insbesondere auf die Zuordnung der Lehrveranstal-tungen zu einem Themenkomplex dieser Studienordnung zu.
§ 6 Vermittlungsformen
(1) Vermittlungsformen sind:
- Vorlesungen (V),
- Seminare (S)/ Proseminare (PS),
- Praktika/ Projekte (P).
(2) Ein wichtiger Bestandteil des Aufbaustudiums sind die wahlobligatorischen Lehrveranstaltun-gen. Hier wird den Studierenden die Möglichkeit geboten, Lehrveranstaltungen des Instituts für Informatik zielgerichtet im Hinblick auf ihre beruflichen Anforderungsprofile zu belegen und damit einen unmittelbaren Praxisbezug zu erreichen.
§ 7 Studienbereiche und Studieninhalte
(1) Es werden die folgenden vier Teilbereiche des Aufbaustudiums unterschieden:
1. In den Fachwissenschaftlichen Grundlagen werden Grundlagen der Bezugswissenschaften Informatik und Mathematik vermittelt. Durch die Teilnehmer werden fachwissenschaftliche Erkenntnisse zu ausgewählten Themen erarbeitet und auf fachspezifische Fragestellungen zusammengeführt.
2. Der Vertiefungsbereich Bioinformatik ist als zweisemestrige Vorlesung angelegt und beinhaltet die grundlegenden sowie in der Fortsetzung ausgewählte Themen der Bioinformatik. Die Vorlesung geht jeweils mit einem Seminar/ Praktikum einher, in dem am Rechner Bioinformatikwerkzeuge angewendet und Teile von ihnen entwickelt werden.
Der Vertiefungsbereich Informatikanwendungen umfasst sechs Themenkomplexe a 2 SWS, aus denen die Teilnehmer ein Thema entsprechend ihren Spezialisierungsbedürfnissen wählen.
3. Projekte umfassen die fachübergreifende Bearbeitung eines Problemkomplexes unter Einbezie-hung der einzelnen Fachdisziplinen. Sie sind in besonderer Weise praxisorientiert, indem die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer ihre in den theoretischen Lehrveranstaltungen gewonnenen Erkenntnisse studienbegleitend (d.h. während des Studiums und über die "regulären" Lehrveranstaltungen hinaus) unmittelbar in der eigenen Praxis erproben können.
4. Die Wahlobligatorischen Studien (frei wählbar aus dem Lehrangebot des Instituts) bieten den Teilnehmern eine weitere Möglichkeit, Lehrveranstaltungen entsprechend ihrer fachlichen Spe-zialisierung zu belegen. Dabei ist das Institut für Informatik bestrebt, den Kanon ständig der Dyna-mik des Fachs anzupassen.
(2) Detaillierte Angaben zu den behandelten bzw. angebotenen Themenkomplexen sowie zu den Semesterwochenstunden (SWS) sind der Anlage 2 zu entnehmen
(2) Leistungsnachweise können durch
- die schriftliche Bearbeitung von Übungsaufgaben,
- eine Klausur oder
- ein Referat verbunden mit einer schriftlichen Ausarbeitung
erworben werden.
(3) Teilnahmebestätigungen werden für die erfolgreiche Teilnahme an Lehrveranstaltungen vergeben. Die Feststellung des Erfolgs obliegt dem Leiter der jeweiligen Lehrveranstaltung. Er hat die Studierenden zu Beginn der Veranstaltungsreihe über die Anforderungen zu informieren.
(4) Benotete Leistungsnachweise sind in folgenden Lehrveranstaltungen
zu erbringen:
- Informatik I,
- Informatik II,
- Ausgewählte Themen zur Bioinformatik I,
- Ausgewählte Themen zur Bioinformatik I,
- Informatikanwendungen ( im entspr. Spezialisierungsgebiet).
§ 9 Anrechnung von Studienleistungen
Über die Anrechnung bereits erbrachter Studienleistungen entscheidet, entsprechend der Eingangsqualifikation bzw. der Fachspezifik der vorgelegten Nachweise, der Prüfungsausschuss des Instituts für Informatik.
§ 10 Studienabschluss
Diese Studienordnung tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung
in den Amtlichen Bekanntmachungen der Universität Potsdam in Kraft.
Anlage 1: Studienorganisation "Informatik für Biowissenschaftler"
Studien-
gang |
Informatik für Biowissenschaftler | ||||
Studienbereich | Studiengebiet | Studienbaustein | Leistungs-
Nachweis |
Umfang
(SWS) |
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4
Semester 40 SWS
4 benot. LN |
1. Fachwissen-
schaftliche Grundlagen 20 SWS |
1.1 Grundlagen
der
Informatik |
1.1.1 Informatik I | 1 LN |
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1.1.2 Informatik II | 1 LN |
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1.2 Grundlagen
der
Mathematik |
1.2.1 Mathematik für Informatiker I |
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1.2.2 Mathematik für Informatiker II |
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2. Vertiefungs-
bereich 14 SWS |
2.1 Bioinformatik | 2.1.1 Ausgewählte
Themen zur Bio-
informatik I |
1 LN |
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2.1.2 Ausgewählte
Themen zur Bio-
informatik II |
1 LN |
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2.2. Informatik-
anwendungen wahlw. 1 Studien- baustein = 6 SWS |
2.2.1 Software Engineering | 1 LN |
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2.2.2 Informationssysteme |
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2.2.3 Künstliche Intelligenz |
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2.2.4 Kommunikationstheorie
und
-technik |
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2.2.5 Graphische Systeme |
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2.2.6 Rechnernetze |
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3. Projekte
2 SWS |
Im gewählten Vertiefungsfach 2.2 |
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4. Wahloblig. Studien
4 SWS |
Nach Angebot des Instituts |
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Anlage 2: Lehrveranstaltungsangebot
1. Lehrveranstaltung "Informatik I"
In dieser Lehrveranstaltung werden vorwiegend Grundprinzipien der Informationsverarbeitung
mit mathematischen Methoden modelliert und analysiert: z. B. Automaten,
Sprachen, Berechenbarkeit, Datenstrukturen, Algorithmen, Komplexität,
Semantik, Programmierparadigmen, Petrinetze, neuronale Netze, Informationstheorie,
Codierungstheorie.
2. Lehrveranstaltung "Informatik II"
Es werden Grundbestandteile von Programmen und Techniken der Programmierung
und Programmanalyse erlernt: z. B. Algorithmen, Datenstrukturen, abstrakte
Datentypen, objektorientierte Programmierung, parallele Algorithmen, funktionale
Programmierung, logische Programmierung, Graphenalgorithmen, effiziente
Algorithmen, Analyse von Algorithmen.
3. Lehrveranstaltung "Mathematik"
Hauptschwerpunkte dieser Lehrveranstaltung sind:
4. Bioinformatik
Themenkomplexe
Molekularbiologische Grundlagen (DNS, RNS und Proteine) ? speziell
für Nichtbiologen
Proteinsequenzen und Struktur
Sequenzierung und Kartierung von Genomen
Alignment von biologischen Sequenzen
Phylogenetische Bäume und Sequenzen
Hidden Markov Modelle
Klassifizierung von Proteinen
Genomdatenbanken
Strukturelle und funktionale Genanalyse
5. Lehrveranstaltungen für die Vertiefungsrichtung bzw. wahlobligatorischen Fächer
Themenkomplex Theoretische Grundlagen der Informatik
Automaten, Sprachen, Berechenbarkeit
Datenstrukturen, Algorithmen, Komplexität
Formale Sprachen , Semantik
Theoretische Grundlagen der Softwareentwicklung
Berechenbarkeit
Programmierparadigmen
Komplexitätstheorie
Informationstheorie
Themenkomplex Technische Grundlagen der Informatik
Technische Bauelemente und Baugruppen
Rechnerarchitektur
Rechnernetze
Hardwaremodelle und Hardwarebeschreibungssprachen
VLSI - Technik
Testen
Fehlertoleranz
Molekulare Rechner
Themenkomplex Rechnerbetriebssoftware
Betriebssysteme
Rechnernetze und -protokolle
Compiler und Interpreter
Benutzerschnittstellen
Themenkomplex Informationssysteme
Datenbanken
Informationssysteme
Expertensysteme
Wissensentdeckung in Datenbanken
Deduktive Datenbanken
Objektorientierte Datenbanken
Themenkomplex Künstliche Intelligenz
Einführung in die Künstliche Intelligez
Inferenzsystem
Wissenspräsenation und -verarbeitung
Logische Programmierung
Maschinelles Lernen
Programmiertechniken der Künstlichen Intelligenz
Programmsynthese
Neuronale Netze
Intelligente Agentensysteme
Computerlinguistik
Kommunikation in natürlicher Sprache
Übersetzung natürlicher Sprachen
Robotik
Themenkomplex Kommunikationstheorie und -technik
Informationstheorie
Codes
Kryptographie
Kommunikationsmedien
Mensch-Maschine-Kommunikation
Benutzerschnittstellen und Ergonomie
Dialogsysteme
Sprachanalyse und -erzeugung
Datenkompression
Themenkomplex Graphische Systeme
Computergraphik
CAD-Systeme
Bildanalyse
Robotik
Themenkomplex Rechner- und Netzbetrieb
Rechnerpraktikum
Rechnerbetrieb und Netzbetrieb
Themenkomplex Grundlagen der Programmierung
Algorithmen und Datenstrukturen
Funktionale Programmierung
Programmverifikation
Themenkomplex Software Engineering
Analyse von Softwaresystemen
Softwarearchitektur
Modelle, Methoden, Paradigmen
Softwaredokumentation und Standards
Softwaremanagement
Softwarequalitätssicherung
Softwaresystemlabor
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