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»Freund! Wenn ich jetzt zurücksehe und mich frage: Was habe ich eigentlich für das Wesen des menschlichen Unterrichts geleistet? - so finde ich: Ich habe den höchsten obersten Grundsatz des Unterrichts in der Anerkennung der Anschauung als dem absoluten Fundament aller Erkenntnis festgesetzt und mit Beseitigung aller einzelnen Lehren das Wesen der Lehre selbst und die Urform aufzufinden gesucht, durch welche die Ausbildung unseres Geschlechts durch die Natur selber bestimmt werden muß; ... «

»Und bei jeder einzelnen Ansicht komme ich auf die Behauptung zurück, daß die Lücken des europäischen Unterrichts oder vielmehr das künstliche Auf-den-Kopf-Stellen aller natürlichen Ansicht desselben diesen Weltteil dahin gebracht hat, wo er jetzt liegt, und daß kein Mittel gegen unsre schon geschehenen und noch zu erwartenden bürgerlichen, sittlichen und religiösen Überwälzungen möglich sei als die Rücklenkung von der Oberflächlichkeit, Lückenhaftigkeit und Schwindelköpferei unsres Volksunterrichtes zur Anerkennung, daß die Anschauung das absolute Fundament aller Erkenntnis sei; mit anderen Worten, daß jede Erkenntnis von der Anschauung ausgehen und auf sie müsse zurückgeführt werden können. «


Was ist nun Anschauung nach der Auffassung PESTALOZZI""? Die Antwort ist verblüffend einfach:

- »So ist sie nichts anders als das bloße Vor-den-Sinnen-Stehen der äußeren Gegenstände und die bloße Regmachung des Bewußtseins ihres Eindrucks.«

Und als eine der Regeln postulierte er: "Daher die goldene Regel für alle Lehrenden: Alles soll wo immer möglich den Sinnen vorgeführt werden."

Aufgabe Überlegen Sie bitte einmal, worin dann Ihre Aufgabe als Lehrer bestünde!


COMENIUS begründet auch diese Regel, und zwar gleich dreifach:

1. »Der Anfang der Kenntnis muß immer von den Sinnen ausgehen (denn nichts befindet sich in unserem Verstande das nicht zuvor in einem der Sinne gewesen wäre). «

2. »Die Wahrheit und Sicherheit der Wissenschaji ist von nichts so abhängig wie vom Zeugnis der Sinne. Denn die Dinge prägen sich zuerst und unmittelbar den Sinnen ein dann erst dürch Vermittlung der Sinne dem Verstande.«

3. » Und weil die Sinne die treuesten Sachwalter des Gedächtnisses sind so wird diese Veranschaulichung der Dinge bewirken daß jeder das was er weiß auch behält. «


»Daher die goldene Regelfür alle Lehrenden: Alles soll wo immer möglich den Sinnen vorgeführt werden Was sichtbar dem Gesicht Was hörbar dem Gehör Was riechbar dem Geruch Was schmeckbar dem Geschmack Was fühlbar dem Tastsinn Und wenn etwas durch verschiedene Sinne aufgenommen werden kann, soll es den verschiedenen zugleich vorgesetzt werden. «

Neben der Aussage, daß die für alles Lernen notwendige und ihm förderliche Anschauung nicht nur auf das Sehen beschränkt ist, sondern alle sinnlichen Wahrnehmungsf4higkeiten des Menschen umgreift, weist COMENIUS hier noch auf weiteres hin:

Es hängt vom Lerngegenstand und seiner Beschaffenheit ab, welche Art von Anschauung in Frage kommt, welchen menschlichen Sinnen er »vorgeführt« werden muß.


"Berliner Modell" einer lerntheoretischen Didaktik:

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System des menschlichen Gedächtnisses:

Benutzer: Gast • Besitzer: matthias • Zuletzt geändert am: