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Workshop auf der GI-FIBBB  - HU Berlin

10. März 2011
10. Tagung der GI-Fachgruppe "Informatik-Bildung in Berlin und Brandenburg"
 
Steffen Rüsike, Martin Naumann
Das Algorithmenanimationswerkzeug JELIOT 
 

Seine Entwickler aus dem skandinavischen Raum bezeichnen Jeliot als „Algorithmen-Theater“ für die Programmiersprache Java. Auf Knopfdruck werden der Quelltext zum Drehbuch und die virtuelle Maschine zur Bühne eines ansprechend gestalteten Stücks, in dem die Attribute und Methoden liebevoll in Szene gesetzt und Botschaften animiert dargestellt werden. Studien zeigen, dass Jeliot dazu beiträgt, Barrieren, sowohl bei Programmieranfängern, als auch bei fortgeschrittenen Lernern von Programmierkonzepten zu überwinden. Im Gegensatz zu einem Unterricht, der primär der Vermittlung von Syntax und Semantik sowie der Erklärung von Programmbeispielen dient, stellt das Animationswerkzeug Jeliot das eigenständige Handeln, Experimentieren, Testen und Validieren im Fokus der Entwicklung algorithmischer Denkweisen in den Vordergrund. Auch können sich Schüler bei der Analyse von Quelltexten im Learning by doing schrittweise der Frage nähern, wann und warum ein Algorithmus das tut, was er soll.

Ein Verständnis für die Eleganz der zuweilen als hohe Kunst der Informatik angesehenen Problemlösetechnik „Rekursion“ bleibt nicht selten in Ermangelung der Nachvollziehbarkeit aus. Problematisch an schülereigenen Vorstellungen sind in diesem Zusammenhang vor allem das Fehlen von bestimmten Zwischenschritten der rekursiven Problemvereinfachung und das antizipierte Verhalten eines rekursiven Algorithmus bei Erreichen des Rekursionsankers. In der Animation rekursiver Algorithmen führt Jeliot stets alle diese Schritte und Berechnungen in der vom Schüler als angemessen empfundenen Geschwindigkeit durch. Ein Aufrufbaum für die Abarbeitung (z.B. Stapel) wird ebenfalls aufgebaut.

Im Workshop wird JELIOT als integrierte Aktivität im Lernmanagementsystem MOODLE vorgestellt. Jeder Teilnehmer erhält einen virtuellen Kursraum. Nach einer kurzen Einführung und Demonstration sollen die Teilnehmer im weiteren Verlauf selbstständig praktisch an Beispielaufgaben bis hin zur Baumrekursion arbeiten.

Ein wesentliches Grundlagenwissen zu Java ist nötig. Der Umgang mit MOODLE wäre wünschenswert, ist aber nicht Grundvoraussetzung.

 


 

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