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Wilhelm Maybach ( 1846- 1929)



Ingenieur, Automobilkonstrukteur
9. Februar 1846: Wilhelm Maybach wird als zweiter von fünf Söhnen des Schreiners Christian Maybach und dessen Ehefrau Luise (geb. Dannwolf) in Heilbronn geboren.

1856: Zwei Jahre nach dem Tod der Mutter wählt der Vater aller Wahrscheinlichkeit nach den Freitod durch Ertrinken. Maybach wächst im Waisenhaus in Reutlingen auf.

1861-1865: Ausbildung zum Technischen Zeichner im Konstruktionsbüro der dem Waisenheim angeschlossenen Maschinenfabrik. Maybach belegt an der städtischen Oberrealschule Abendkurse in Physik und Mathematik.

1865-1869: Tätigkeit als Detailkonstrukteur in der Maschinenfabrik des Waisenheims.

1867: Gottlieb Daimler übernimmt die Leitung der Maschinenfabrik.

1869: Maybach folgt Daimler in die Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe AG. Er arbeitet im Konstruktionsbüro als Technischer Zeichner.

1873: Maybach wechselt zur Gasmotorenfabrik Deutz AG nach Köln und leitet das Konstruktionsbüro. Daimler ist bei Deutz bereits seit 1872 im Vorstand tätig. Maybach bringt den Otto-Motor, eine Konstruktion von Nicolaus Otto (1832-1891), zur Serienreife. Otto ist ebenfalls bei Deutz beschäftigt.

ab 1875: Maybach arbeitet an Versuchen zur Vergasung des Benzins.

1876: Er präsentiert die Motoren der Firma Deutz auf der Weltausstellung in Philadelphia (USA).

1877: Maybach überarbeitet den von Otto konstruierten Viertaktmotor und bringt auch diesen zur Serienreife.

1878: Heirat mit Bertha Habermaas, Tochter des Posthalters von Maulbronn und Freundin der Ehefrau Daimlers.

1879: Geburt seines Sohns Karl Maybach.

1882: Differenzen zwischen Daimler und Otto veranlassen Daimler zur Gründung eines eigenen Betriebs. Maybach folgt Daimler in dessen Werkstatt in Cannstatt. Daimler plant hier die Entwicklung eines schnellaufenden Benzinmotors.

1883-1889: Nach der Konstruktion eines kleinen, schnellaufenden Verbrennungsmotors arbeitet Maybach an den Einsatzmöglichkeiten des Motors. Er konstruiert ein mit einem hölzernen Rahmen versehenes Motorrad. Die Wahl zwischen den zwei Gängen erfolgt durch Riemenwechsel, was nur bei Stillstand des Fahrzeugs erfolgen kann. Der sogenannte Reitwagen erreicht 12 km/h. Daimler und Maybach konstruieren ihr erstes zweiachsiges Fahrzeug, das ebenfalls 12 km/h erreicht. Da vor allem die Versuchsfahrten auf öffentlichen Straßen immer wieder zur Beunruhigung der Bevölkerung führen, konstruieren Daimler und Maybach ein motorisiertes Boot.

1884: Geburt seines Sohns Adolf.

1889: Maybach präsentiert seinen "Stahlradwagen" mit dem ersten Zahnradwechselgetriebe auf der Pariser Weltausstellung.

1890: Wirtschaftliche Schwierigkeiten veranlassen Daimler, seinen Betrieb in die Daimler-Motoren-Aktiengesellschaft (DMG) umzuwandeln. Differenzen zwischen den Teilhabern führen zum Ausscheiden Daimlers und Maybachs.

1893: Maybach entwickelt den Spritzdüsenvergaser, der zur Grundlage der modernen Vergasertechnik wird.

1895: Maybachs Konstruktionsbüro wird wieder in die DMG integriert. Er wird zum technischen Vorstand der DMG ernannt.

1895/96: Maybach konstruiert fünf neue Vierzylindermotoren von 6 bis 23 PS.

1897:Er bringt den Wagentyp "Viktoria" mit dem Motor über der Vorderachse zur Serienreife.

1900: Nach dem Tod Daimlers verliert Maybach in der DMG an Einfluß. Er konstruiert auf Anregung des Kaufmanns und österreichischen K. u. K.-Generalkonsuls Emil Jellinek (1853-1918) unter Verwendung von Leichtmetall einen Rennwagen mit einem 35-PS-Vierzylindermotor und zwei Vergasern. Das Fahrzeug stellt mit Bienenwabenkühler und Zahnradgetriebe das Auto der Zukunft dar. Jellinek bestellt 36 Wagen zum Verkauf. Er nennt das Modell nach seiner Tochter "Mercedes".

1901/02: Ein "Mercedes-Wagen" fährt mit 64,4 km/h Geschwindigkeitsweltrekord. Maybachs Sohn Adolf erkrankt an der Katatonie, einer Sonderform der Schizophrenie. Er verbringt den Rest seines Lebens in Heil- und Pflegeanstalten und wird im Zuge des "Euthanasieprogramms" 1940 durch das NS-Regime ermordet.

1903/04: Maybach entwickelt den ersten Sechszylinder-Mercedes mit 70 PS.

1906: Er konstruiert einen neuartigen 120-PS-Rennmotor mit Merkmalen wie hängende Ein- und Auslaßventile und Doppelzündung. Diese Kennzeichen werden später bedeutend für die Mercedes-Flugzeugmotoren und für alle anderen Hochleistungsmotoren.

1907: Wegen Auseinandersetzungen mit dem Aufsichtsrat verläßt Maybach die DMG. Er wird zum Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ernannt.

1908: Gemeinsam mit seinem Sohn Karl beginnt er mit deKonstruktion von Luftschiffmotoren für Ferdinand Graf Zeppelin.

1909: Gründung der Motorenbau GmbH in Bissingen/Enz (Württemberg) als Tochtergesellschaft der "Luftschiffbau Zeppelin/GmbH" unter der Leitung seines Sohnes Karl. Maybach erhält den Posten eines technischen Beraters.

ab 1909: Die Zeppeline erreichen mit den Maybach-Motoren Geschwindigkeiten von 20 m/s.

1915: Ernennung zum Oberbaurat.

1916: Die Technische Hochschule Stuttgart verleiht Maybach die Ehrendoktorwürde.

1922: Maybach erhält vom VDI die Grashof-Gedenkmünze.

29. Dezember 1929: Wilhelm Maybach stirbt in Stuttgart.


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